Wohnungen & Zement-Art

Das im Ortskern von Kaub gelegene Schiefermahlwerk lag seit seiner
Schließung 1975 brach. Auf Grund der attraktiven Lage beschlossen die
neuen Eigentümer, das denkmalgeschützte Gebäude mit der charakteri-
stischen Bruchsteinfassade für Wohn- und Gewerbezwecke umzubauen.
Dank ideenreicher Detaillösungen und der qualitätvollen Gestaltung der
Außenanlagen ist das Ergebnis sehenswert. Der Umbau revitalisiert
ungenutzte Bausubstanz in einer historischen Ortslage und wertet die
Ufersilhouette von Kaub auf.

Eine in dem umgewandelten Industriebau ansässige Firma produziert
und vermarktet Zementmosaikplatten und -fliesen, mit denen das
Gebäude selbst ausgeschmückt ist. Somit bilden das hier hergestellte
Produkt und das Haus eine eindrucksvolle Synthese. 
Fotos: W. Broemser
Umgebautes Schiefermahlwerk, Kaub; neues Kulturhaus Oberwesel
Architekten: Peter Kummermehr (Kaub), Hubertus Jäckel (Oberwesel)
Bauzeit: 2002-2008
Im Zentrum von Oberwesel sollte ein Kulturhaus mit einem Museum  
zur Stadtgeschichte sowie multifunktionalen Räumen für kulturelle
Veranstaltungen realisiert werden. Ein denkmalgeschütztes Weingut
aus dem Jahr 1868 wurde dafür vollständig saniert und an Stelle der  
abbruchreifen Wirtschaftsgebäude ein moderner Anbau geschaffen. Ein
zweigeschossiger, glasüberdachter Luftraum verbindet beide Gebäude.

Multimedial & barrierefrei

Es entstand eine gelungene Synthese von historischem Backsteinhaus
und moderner Architektur. Alle Ebenen und Räume einschließlich des
Gewölbekellers sind barrierefrei erschlossen und dank umfangreicher
technischer Ausstattung multimedial nutzbar. Der Saal des Kultur-
hauses bietet Platz für bis zu hundert Personen.
     
In dem stilvollen Ensemble sind auch Firmen- und Privatfeiern sowie
standesamtliche Trauungen möglich. Träger der Einrichtung ist die
private Kulturstiftung von zwei Oberweseler Ehrenbürgern.
Architekturen // Revitalisierungen
Baukultur geht alle an, weil die gebaute Umwelt die Umwelt aller ist - daher müsste das Interesse   an Architektur eigentlich flächen-deckend sein. Zumal die Teilhabe an Baukultur nicht davon abhängt, ob man Mieter oder Hauseigen-tümer ist.* Entscheidend ist viel-mehr die Identifikation mit dem Ort, die über die Wohndauer erzeugt wird. Häufiger Wohnort-wechsel wegen (erzwungener) beruflicher Mobilität behindert dagegen Identifikation und damit das Engagement für besseres Bauen.
Gute Architekten sind die besten Ehestifter
"Die Zahl der Trauungen hat nicht zugenommen. Aber die bei uns geschlossenen Ehen sind haltbarer."  Irene Busch, Leiterin des Kulturhauses
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"Baukultur ist eine Sache aller, ob Hauseigentümer, Bewohner, Archi-tekten, Touristen, Investoren, Unternehmer, Politiker oder Handwerker: Alle tragen Verant-wortung für eine anspruchsvolle bauliche Entwicklung des Unesco Welterbes Oberes Mittelrheintal."
                                 
Initiative Baukultur
 
"Hey, wir buddeln einfach die Gleise aus, Bruder! Gegen unsere Kernkompetenz sind alle Schienenchefs machtlos."
*) Laut einem Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft von 2019 verharrt die Wohneigen-tumsquote seit 2010 bei 45 %. Der Bau oder Erwerb von Häusern ist seit Jahren so teuer, vor allem aufgrund gestiegener Erwerbs-nebenkosten, dass die meisten ihn  sich nicht leisten können. Das ist schade, denn es gilt: Man lebt nur richtig, wenn man das Leben als Abenteuer begreift. Und Bauen macht das Leben abenteuerlich - dem Fels in  der Brandung, dem eigenen Heim, geht die Brandung voraus, und die gesteigerte Bran-dung ist das durch Architektur gesteigerte, kreative Bauen. Bleibt dieses unerreichbar, muss das Interesse an Architektur nicht verkümmern, kann sich aber mit einem Gefühl des Betrogenseins vermischen - dann wird Archi-tektur plötzlich angefeindet,         aus Hassliebe zu ihr.
Fischpass
Bauspiele
Militärhistorisches Museum
Tagungszentrum
Schlosshotel
Schiefermahlwerk + Kulturhaus
Universitätscampus
Evangelische Freikirche
Grimm-Zentrum
Regionale Schule
Bürohaus Dockland
Vinothek
Neue Synagoge
Hummerich-Halle
Food Hotel
Forum Confluentes
Mehrgenerationenhaus
Steinskulpturen-Museum
Ausflugsrestaurant
Lava Dome
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"Höhlen-Baukultur am Mittelrhein? Nicht, solange Güterzüge durch das Tal donnern. Flüsterbremsen sind das Mindeste, Herr Schienenchef!"
Bauens. Mit ihr lässt sich ein Bestandsbau so sanieren, dass er wie ein Neubau aussieht,
auch wenn ein großer Gebäudeanteil erhalten bleibt. Mit ihr kann recycelter Bauschutt
für den Umbau genutzt und in den Kreislauf des Bauens zurückgeführt werden. Das Aus-
schlachten des Bestandes als Rohstofflager spart tonnenweise Kohlendioxid ein und ver-
längert die Lebensspanne von Gebäuden. Revitalisierung meint auch die Neubebauung
brachgefallener Flächen mit Ensembles, die, wie das Löwitz-Quartier in Leipzig oder das
Lichtenrader Revier in Berlin, ökologisch nachhaltig und sozial durchmischt sind, eine
Stadt oder Stadtlage architektonisch aufwerten und sie durch Neubürger ökonomisch
stärken. Eine solche Konversion in großem Maßstab könnte sich bald auch am Mittel-
rhein, bei der Umwandlung der Löhnberger Mühle in Niederlahnstein, ereignen.
Bauschutt: "grüner" Sekundär-Rohstoff der Zukunft
Die Jury des "Wettbewerbs Baukultur" hat erneut vorbildliches Bauen im Welterbe
Oberes Mittelrheintal ausgezeichnet. Zwölf Objekte wurden prämiert - eine stolze Zahl
für eine Region, die eher als "Architektur-Diaspora" gilt. Trotzdem liefern die beiden
obigen Projekte gelungene Beispiele für das Bauen im Bestand, das inzwischen als öko-
logisch und ökonomisch klüger, sprich nachhaltiger gilt als Abriss und Neubau. Neben  
der Digitalisierung (BIM) ist die Konversionsintelligenz die zweite Säule des smarten
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